Den Beckenboden sieht und spürt man nicht. Es findet bei der Aktivierung auch keine sichtbare Bewegung statt. Die Muskulatur kleidet wie eine Muskelplatte den ganzen Beckenbereich aus und erstreckt sich vom Schambein bis nach hinten zum Steissbein. Er schliesst unseren Bauchraum nach unten ab, hält unsere Organe (Harnblase, Gebärmutter, Darm) im kleinen Becken und reagiert reaktiv auf Belastungen, vergleichbar wie ein Sprungtuch. Der Beckenboden hat im Alltag somit eine wichtige «tragende» Rolle.
Neben seiner tragenden Rolle hat der Beckenboden auch eine wichtige Funktion auf das Öffnen und Schliessen der Körperöffnungen. Beim Wasserlassen und Stuhlen öffnet er die Harnröhre und den Enddarm und verschliesst sie nachher wieder. Dieser Verschluss muss auch beim Lachen, Husten oder Niessen standhalten.
Nur ein gesunder Beckenboden kann dieser Belastung im Alltag standhalten und seine Funktionen erfüllen.
Daher ist eine selektive Ansteuerung des Beckenbodens sehr wichtig. Denn auch diese Muskulatur kann, wie jede andere Muskelgruppe auch, gekräftigt und trainiert werden. Genau da setzt die Beckenbodenrehabilitation an.
In der spezialisierten Beckenbodentherapie steht zu Beginn eine detailierte Befragung zu den aktuellen Beschwerden im Vordergrund. In der Untersuchung wird festgestellt, ob die Beckenbodenmuskulatur zu viel oder zu wenig Spannung hat, ob die Muskulatur selektiv angespannt und wieder entspannt werden kann und beurteilt wie kräftig der Beckenboden in Maximalkraft, Ausdauer und Schnellkraft ist. Diese Befundaufnahme ist wichtig, um daraus eine individuelle und sinnvolle Behandlung abzuleiten.
Neben der Optimierung der Muskelfunktion sind Verhaltensanpassungen ein wichtiger Therapiebestandteil. Je nach Bedarf kommen zusätzlich Biofeedback, Elektrostimulation oder andere Hilfsmittel zum Einsatz.
Behandlungen ohne ärztliche Verordnung werden Ihnen privat in Rechnung gestellt: